Da mir Hummeldumm von Tommy Jaud gut gefallen hatte, lieh ich mir auch das Audiobook Resturlaub aus, in der Erwartung einer ähnlich witzigen Geschichte. Vielleicht nutzt sich Jauds Humor schnell ab oderer hat in Hummeldumm tatsächlich einfach besser geschrieben... jedenfalls fand ich Resturlaub nur mäßig.
Ein frustrierter fränkischer PR-Futzi für eine lokale Biermarke kriegt eine vorgezogene Midlife-Crisis und fürchtet seine Einkerkerung in Ehe und Eigenheim. Am Flughafen auf dem Weg mal wieder nach Mallorca in den alljährlichen Urlaub mit den immergleichen Freunden täuscht er torschlusspanisch einen Überfall vor, so dass er - angeblich seines Passes beraubt - zurückbleibt. Er nimmt den nächsten Flug nach Buenos Aires und denkt, er trennt sich von Freundin und Freundeskreis und lässt alles zurück, um ein neues Leben zu beginnen. Es folgen entsprechend Eskapaden in der fernen Großstadt - wobei sich der Protagonist beständig dadurch auszeichnet von sich selbst und der Welt keine Ahnung zu haben, sodass es beinahe schmerzt - um dann mit Hilfe seines besten Freundes gerade noch die Kurve zu kriegen, um in sein altes Leben zurückzukehren, das ihm nun natürlich als das einzig Wahre erscheint. Schlichter kann man eine Geschichte nicht stricken. Vermutlich war auch Hummeldumm nicht komplexer, da haben mich aber die schrulligen Charaktere und die Rahmenstory der Gruppenreise bei Laune gehalten, wenngleich der Protagonist auch dort ausreichend ahnungslos ist.
Zwar liest auch Christoph Maria Herbst das Buch mit seinen Dialekten sehr gut, dennoch vermochte mich die Story schlichtweg nicht zu überzeugen. Gähn.
Tommy Jaud, Resturlaub. Argon 2011.
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