Nach den traumatischen Ereignissen um den Schneemann ist Harry Hole in Leopard noch tiefer in der Gosse als zuvor. Er ist nach Hong Kong geflohen, macht Schulden mit Pferdewetten und statt Alkohol ist es nun Opium. Trotzdem fällt dem Osloer Dezernat nichts Besseres ein, als ausgerechnet dieses Wrack zurückzuholen, um die neuen Serienmorde aufzuklären. Hole will auch nicht, aber zugleich ist sein Vater schwer erkrankt, also fliegt er mit Kaja, seiner neuen Kollegin, zurück und gerät sogleich in das Netz der Intrigen zwischen dem Mordderzernat und dem Kriminalamt - es geht um Zuständigkeiten und Machtverhältnisse.
Wie auch in den vorangegangenen Bänden glauben die Ermittler mehrmals, den Täter gefunden zu haben, bis sich in letzter Sekunde herausstellt, dass es doch ganz anders ist. Dabei nimmt Nesbø in der fast 700 Seiten starken Geschichte niemals das Tempo herunter, sogartig geht es voran. Im Showdown muss Harry allerdings erneut Übermenschliches leisten, um zu überleben und den Täter zu fassen. Dies ist meiner Meinung nach ein Spannungstrick, den Nesbø gar nicht nötig hätte, denn der Leopard trägt sich allein schon durch die rasant-spannende Ermittlungstätigkeit seines Protagonisten und hätte so ein Ende gar nicht nötig.
Jo Nesbø, Leopard. HörbuchHamburg 2011.
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