Marisha Pessl erzählt in Die amerikanische Nacht eine düstere Geschichte, in der Grenzen zwischen Realität und Traum verwischen.
Der Journalist Scott McGrath interessiert sich schon länger für den Kult-Regisseur Stanislaw Cordova, dessen Filme so schrecklich sind, dass sie irgendwann nicht mehr veröffentlicht wurden, sondern nur noch im Darknet Verbreitung finden. Cordova hat viele Anhänger und viele davon tun alles, um seine Geheimnisse zu schützen, die Teil des Mythos sind. Als Cordovas Tochter Ashley tot in einem verlassenen Haus gefunden wird, beginnt Scott zu recherchieren. Er bekommt dabei Unterstützung von zwei schrägen Charakteren, Nora und Hopper, die beide ihre eigenen Perspektiven und Interessen an Ashleys Tod und Cordova haben.
Eine Art Schnitzeljagd beginnt, doch alle neuen Erkenntnisse werfen auch neue Fragen und Sichtweisen auf. Dabei verschwimmen die Grenzen zwischen Schein und Sein, filmischem Albtraum und realem Schrecken. Jemand versucht mit aller Macht, Scott zu steuern... Wer ist es? Welche Motive liegen alledem zugrunde? Es ist ein geschicktes Verwirrspiel, ein Labyrinth, durch das die Autorin sowohl Scott als auch den Leser schickt - Ausgang offen?
Mit eingestreuten Notizen, Protokollen und Zeitungsausschnitten wird die Story angereichert, bekommt dadurch immer wieder einen Bezug zur Realität, an anderen Stellen rutscht man ab ins Fantasisch-Gruselige. Die amerikanische Nacht ist anders, erzählt anders, sofern man sich darauf einlassen kann, macht dieser Roman Spaß und hinterlässt vielleicht ein wohliges Schauern...
Marisha Pessl, Die amerikanische Nacht. RandomHouseAudio 2013.
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