Von Herzen danke ich dem Menschen, der mir dieses Buch geschenkt hat!
Es war reine Freude und das sage ich nicht oft.
Was man von hier aus sehen kann von Mariana Leky ist ein leiser und unaufgeregter Roman mit Tiefgang. Die Handlung setzt sich zusammen aus den Erlebnissen der Ich-Erzählerin und ihrer Dorf-Familie. Ich nenne es Dorf-Familie, denn nicht mit allen ist sie verwandt, aber sie wächst mit diesen Menschen auf und sie sind bedeutsam für sie. Dagegen sind ihre Eltern nahezu abwesend, die Großmutter ist ihr wichtigster Bezugspunkt. Das auf dem Cover abgebildete Okapi erscheint nur in den Träumen der Großmutter und bringt den Tod für jemandem im Dorf, sooft es auftaucht.
Ich will mich hier aber gar nicht lange mit der Handlung aufhalten, es ist eine Familien- und eine Liebesgeschichte, es ist eine Geschichte um Tod und Trauer ohne allzu traurig oder rührselig zu sein.
Die Charaktere sind intensiv, skurril, eindrucksvoll - ich wollte sie durchweg persönlich treffen, mich unter ihnen bewegen, mit ihnen sprechen. Besser kann es eine Autorin nicht machen, glaube ich, als dass man sich in den Charakteren verliert.
Dazu kommt ein Sprachstil, der ungewöhnlich ist, es ist schwer zu fassen, woran das liegt. Es sind recht schlichte, nicht allzu komplexe Sätze, klar, unaufgeregt, aber dabei mit einer irritierenden Treffsicherheit und humorvoll. Gerade letzteres nicht zu knapp. Man wünscht sich, man könnte auch solche Sätze in die Welt setzen. Wunderbar und magisch.
Mariana Leky, Was man von hier aus sehen kann. Dumont, Köln 2018.
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