Der Münchner Kommissär Sebastian Reitmeyer wird angesetzt, in einer Mordserie zu ermitteln. Schon bald führen ihn seine Nachforschungen in die Vergnügungslokale der Offiziere und gleichzeitig in die Schwulenszene. Seine Vorgesetzten machen ihm aber bald klar, dass er nur in gewünschte Richtungen ermitteln soll und darf, gegen das Militär darf er 1914 nicht vorgehen. Die Atmosphäre ist sowieso bereits angespannt durch das Attentat am österreichischen Thronfolger Franz Ferdinand, das schließlich im Juli zum Beginn des ersten Weltkriegs führte.
Reitmeyer ist hin- und hergerissen zwischen seinem Wunsch, die Wahrheit aufzudecken (die noch viel unglaublicher ist als zunächst angenommen), und seinem Bestreben, seine ins Geschehen verwickelten Freunde zu schützen.
Das Audiobook wird überzeugend vorgetragen von Johannes Steck und Jens Wawrczeck, wobei letzterer die kommentierende Stimme des Bösewichts übernimmt. Angelika Felenda gibt ihren Charakteren Persönlichkeit und Tiefe und zugleich zeichnet sie treffend das historische Umfeld und die politischen Gegebenheit der Zeit ohne sich dabei zu sehr in Details zu verlieren. Der reine Krimileser wird das politische Wirrwarr um den Fall vielleicht nicht so sehr schätzen, aber die Kombination von Kriminal- und historischem Roman ist Felenda in diesem ersten Band gut gelungen.
Angelika Felenda, Der eiserne Sommer. Hörverlag 2014.
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