Die australische Westküste in den 1920er Jahren: Tom Sherbourne ist Leuchtturmwärter auf Janus Island und lebt dort mit in großer Abgeschiedenheit mit seiner Frau Isabel. Ihre Beziehung wird durch drei Fehlgeburten auf die Probe gestellt, Isabel ist verzweifelt und fühlt sich unverstanden. Als eines Tages ein Boot angespült wird mit einem toten Mann und einem noch lebenden Baby, überredet Isabel Tom dazu, das Baby als ihr eigenes auszugeben und den Toten stillschweigend zu begraben. Diese Entscheidung belastet den rechtschaffenden, prinzipientreuen Tom sehr, aber er mag sich nicht gegen das Glück seiner Frau stellen. Als sie nach einiger Zeit herausfinden, wer die wahre Mutter des kleinen Mädchens ist, das sie Lucy nennen, werden Toms Gewissensbisse immer größer und er trifft die folgenschwere Entscheidung, diese wissen zu lassen, dass ihre Tochter noch lebt.
Während der erste Teil des Romans den beiden Protagonisten und ihrer Beziehung viel Raum lässt und die Atmosphäre der einsamen Insel mit ihrem Leuchtturm eine sehr besondere ist, geht es im zweiten Teil um Schuld und Verantwortung und die Geschichte verliert sich dabei ein wenig in langatmigen Auseinandersetzungen verschiedener Charaktere. Auch die "Geschichte danach" wirkt ein wenig aufgesetzt und bringt nicht viel Neues. Die Quintessenz ist, dass auch gute Menschen in gewissen Situationen und Lebensumständen falsche Entscheidungen treffen können, die dann schwer wieder gutzumachen sind und mit denen die Beteiligten dann zu leben lernen müssen. Mir haben das Setting der Leuchtturminsel und die beiden Protagonisten anfangs sehr gut gefallen, die moralischen Auswirkungen ihrer Entscheidung werden meines Erachtens in einer ermüdenden Weise ausgedehnt und erörtert, die die Geschichte nicht nötig gehabt hätte, um rund zu sein.
M.E. Stedman, Das Licht zwischen den Meeren. Random House Audio 2013.
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