Hakan Nesser, Der Verein der Linkshänder. btb, München 2019.
Thursday, February 17, 2022
Hakan Nesser - Der Verein der Linkshänder
Gern hätte ich Hakan Nessers Roman Der Verein der Linkshänder mehr gemocht. Ein toller Titel, Van Veeteren und Barbarotti ermitteln gemeinsam, eine verstrickte Geschichte, die Vergangenheit und Gegenwart verknüpft... - das sollte mich begeistern. Ich mag Nessers Erzählstil, ich mag seine Charaktere, ich mag seinen Zynismus, der immer wieder durchblitzt. Und die Geschichte der Linkshänder begann vielversprechend, dazu kommt dann der alte Mordfall, den Van Veeteren doch nicht wie gedacht aufgeklärt hat, wie die neu entdeckte Leiche des vermeintlichen Täters beweist. Andere Beteiligte kommen in Rückblenden, Briefen und Tagebüchern zu Wort. Dann fügt sich der Erzählstrang um Barbarotti ein. Das alles zieht sich auf über 600 Seiten in einem kontinuierlichen Wechsel und irgendwann fragt man sich doch, ob es auch mal vorwärts geht mit den Ermittlungen, die Ergebnisse kommen nur schleppend herein, obwohl der Täter nun schon deutlich erkennbar wurde - als der letzte, der noch nicht erwähnt und auseinander genommen wurde. Nicht alle Charaktere waren für mich glaubwürdig und ihre Zerrissenheit wirkte für mich zum Teil aufgesetzt. Spannung erzeugte das schlussendlich nicht mehr und ich habe lange gebraucht, um den Roman zuende zu lesen. Wäre es kein Hakan Nesser gewesen, der selbst in den schlechteren seiner Werke noch ein guter Autor bleibt, hätte ich es vielleicht abgebrochen.
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