Such a Fun Age von Kiley Reid ist eine Geschichte zweier sehr unterschiedlicher Frauen, Emira Tucker and Alix Chamberlain. Die afroamerikanische Emira arbeitet als Babysitterin für die Chamberlains und hat ein besonderes Verhältnis zu deren dreijähriger Tochter Briar. Emira ist 24 und weiß nicht genau, was sie mit ihrem Leben anfangen möchte. Alix ist weiß und durch ihre Tätigkeit Social Media Bloggerin recht wohlhabend. Eines Abends kommt es zu einem Zwischenfall in einem Supermarkt, bei dem Emira unterstellt wird, sie habe Briar entführt. Ein junger Mann filmt die Szene und das Video wird später zu einem Problem.
Such a Fun Age greift die etwas weniger sichtbaren, komplizierteren Nuancen von Rassismus und Priviligiertheit auf. Alix' Bestreben, sich mit Emira anzufreunden, enttarnt auf mehreren Ebenen ihr rassistisch geprägtes Denken. Von oben herab meint sie urteilen zu dürfen, was Emira tun sollte, was und wie sie sein sollte. Als Protagonistin bleibt Emira hingegen unscharf, da sie einerseits wirklich wenig Zielstrebigkeit an den Tag legt, andererseits aber deutlich verschiedene Versionen von sich selbst zeigt, abhängig davon, ob sie mit Alix, Briar oder ihren Freundinnen interagiert.
Die Geschichte wird aus den Erzählperspektiven beider Frauen erzählt, die sich ergänzen und an einigen entscheidenden Stellen in der Wahrnehmung auch unterscheiden. Die Steigerung des Plots bis zum endgültigen Bruch zwischen Alix und Emira ist gut gelungen und der Roman lässt sich gut lesen. Dennoch blieben mir die Charaktere fremd.
Kiley Reid, Such a Fun Age. Ullstein, Berlin 2019.
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