In den letzten Wochen habe ich einige alte Eifel-Krimis von Jacques Berndorf angehört, zuletzt Eifel-Gold aus dem Jahr 1993.
Unglaublich gewitzt wird ein Geldtransporter in der Eifel ausgeraubt, die Täter erbeuten über 18 Millionen D-Mark. Kurz darauf finden zahlreiche bedürftige Eifler Geld, in Zeitungspapier eingewickelt, mit Aufträgen darauf, was sie mit dem Geld anstellen sollen: Kindergärten bauen, neue Glocken für den Kirchturm oder einen Allzweckwagen für die Feuerwehr, aber auch einige unfähige Politiker bekommen Geld, damit sie damit Kurse zur Weiterbildung belegen können!
Das klingt bizarr und ist es auch. Doch Berndorf schafft es, die Charaktere der baumeisterlichen Eifel so zu zeichnen, dass dies plötzlich alles plausibel scheint. Und in diesen Charakteren liegt auch die Stärke des Romans, während einem die Ermittlungen der offiziellen Behörden unzulänglich und planlos erscheinen mögen. Auch die Zusammenarbeit des LKA-Beamten mit den Journalisten erscheint unwahrscheinlich, aber darüber mag man hinwegsehen und sich einfach an Siggi Baumeisters Art und den Eifelmenschen erfreuen.
Jacques Berndorf, Eifel-Gold. Radioropa 2007.
No comments:
Post a Comment