Das Moor des Vergessens von Val McDermid verknüpft einen historisch-literarischen Mordfall mit Todesfällen der Gegenwart: Jane Gresham ist Expertin für den berühmten Dichter William Wordsworth aus dem Lake District. Als dort eine tötowierte Moorleiche entdeckt wird, stellt sie eine Verbindung her zu Fletcher Christian, der
nicht nur die berühmte Meuterei auf der Bounty anführte, sondern in
seiner Jugend auch mit dem Dichter befreundet war. Sie hat die Theorie, dass Christian Fletcher Wordsworth die waren Geschehnisse der Meuterei erzählt haben und dieser wiederum ein Gedicht darüber verfasst haben könnte. Durch den Moorleichenfund bestätigt, beginnt sie die Recherche nach dem verschollenen Manuskript.
Doch auch andere versuchen, es zu finden - und gehen dabei über Leichen. Denn bevor Jane mit den Beteiligten, die vielleicht etwas wissen könnten, sprechen kann, sterben diese einer nach dem anderen. Jane gerät schließlich sogar selbst unter Mordverdacht...
Zwar entwickelt McDermid ihren Plot wie gewohnt gut, gekonnt verwebt sie die historische Geschichte mit dem Forschungsdrang und der Geldgier der Jetztzeit, dennoch fesselten mich die Charaktere weniger als die anderer ihrer Romane. Das Motiv, für das hier getötet wird, ein verschollenes Manuskript, dessen Existenz nicht einmal stichhaltig bewiesen ist, erscheint mir doch etwas unglaubwürdig. Sicherlich nicht McDermids bester Roman, aber auch nicht ganz schlecht.
Val McDermid, Das Moor des Vergessens. Argon 2008.
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