Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand - der Bestseller von Jonas Jonasson - wurde in der Theateradaption im April dieses Jahres am Theater Bielefeld uraufgeführt und ist bereits zur Wiederaufnahme in der kommenden Saison geplant.
Dabei ist die Story mit all ihren Rückblenden und den Roadmovie-Elementen (siehe Kurzrezension von 2012) nicht gerade leicht auf die Bühne zu bringen. Daher gilt meine Hochachtung dem Ensemble, dass eine schier unglaubliche Menge an Rollen "so nebenbei" zusätzlich zu den Hauptpersonen spielen muss, Kostüm- und Perückenwechsel, hektische Slapstickeinlagen auf der Drehbühne - schauspielerisch eine Wahnsinnsleistung. Der Elefant - wichtig an mehr als einer Stelle der Handlung - ist ebenso großartig umgesetzt und die Leistung der zwei Akteure ist auch erwähnenswert, zumal er auch noch wirklich passabel aussieht.
Die Rückblenden, die im Roman großen Raum einnehmen, müssen für die Bühne extrem gerafft und vereinfacht werden. Michael Heicks entschied sich zudem für eine sehr humoristische Darstellung mit klischeehaften Masken, Gesten und Songs (einen Eindruck kann man sich bei dem Videotrailer machen). Zwangsläufig verflacht dadurch auch die Bedeutungsebene, aber der Roman war in seinem Gestus humoristisch und unterhaltend, daher ist es im Großen und Ganzen angemessen und ansprechend umgesetzt und vor allem - wie fast immer - großartig gespielt!
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