Im Grunde fing Jung, blond, tot von Andreas Franz vielversprechend an. Ein deutscher Krimi, der in Frankfurt spielt, eine
neue Kommissarin, die sich an dem neuen Serienmörderfall festbeißt. Der Mörder tötet junge, blonde Mädchen, vergewaltigt und verstümmelt sie.
Andreas Franz beschreibt detailliert und sachlich. Das ist nicht verkehrt, aber er unterscheidet dabei nicht, ob er gerade das Abendbrot der Kommissarin (zwei Wurstbrote und Tomatensuppe) oder die zahlreichen Wunden der Opfer beschreibt. Das ist teils langatmig, teils verstörend und meistens überflüssig.
Die Gedankenwelt der Kommissarin, alleinlebender Single, mittleres Alter, erscheint mir als Frau völlig fremd, entspricht eher männlichem Denken darüber, was Frauen wohl so denken. Nicht überzeugend!
Der Plot ist zunächst nicht schlecht aufgebaut, es werden verschiedene Charaktere und Ermittlungsbereiche eingeführt, doch schon bald wird dem Leser klar, worauf es hinausläuft. Dann enttarnt der Autor den Mörder, bevor es die Kommissarin tut, diese zählt als letzte eins und eins zusammen und das sogar erst, nachdem sie den entscheidenden und offensichtlichen Hinweis frei Haus geliefert bekommt von ihrem Kollegen Kommissar Zufall. Denkbar schlechte Auflösung und damit auch ein Ende, das kein Finale, sondern nur Nachklang ist.
Im Grunde war es nicht recht die Lesezeit (bzw. Anhörzeit des Audiobooks) wert.
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