Das Geisterhaus hat seinen Ursprung in einem Brief an Isabel Allendes sterbenden Großvater in Chile, während sie im Exil in Venezuela lebte und weist daher zahlreiche biographische Bezüge auf. Es erzählt die Geschichte einer chilenischen Familie in einem zeitlichen Rahmen von 1920 bis zum Beginn des Pinochet-Regimes 1973. Neben der zentralen Figur des Esteban Trueba, des ehrgeizigen, aber auch jähzornigen Familienoberhaupts, sind es die Frauen, aus deren Perpektive erzählt wird,Clara, Blanca und Alba. Jede versucht auf ihre Weise sich im bestehenden System selbst zu verwirklichen und zu überleben. Ihre Schicksale sind untrennbar mit den Familienstrukturen und dem politischen Geschehen in Chile verbunden.
In der Hörspielbearbeitung von Walter Adler kann den unterschiedlichen Perspektiven durch die verschiedenen Sprecher und Sprecherinnen Rechnung getragen werden, es entsteht eine sehr persönliche Atmosphäre, die natürlich nicht nur durch die Stimmen, sondern auch durch Allendes Schreibstil erzeugt wird.
Die Wiederbegegnung mit dem Roman in dieser Fassung hat mir Freude bereitet: Da die erste Lektüre viele Jahre zurück lag, konnte ich mich nur noch vage an die Inhalte erinnern, allerdings durchaus daran, dass mir die Figuren und der Stil gefallen haben. Es ist schön, dies bestätigt zu sehen.
Isabel Allende, Das Geisterhaus. Hörverlag 2010.
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