Maja Lunde hat mit ihrem Roman einen Nerv getroffen und es damit zunächst in Norwegen und dann weltweit auf die Bestsellerlisten geschafft. Sogar eine Verfilmung ist bereits im Gespräch.
Natürlich stehen die Bienen im Mittelpunkt aller drei Geschichten, aus denen sich der Roman zusammensetzt.
Die Depression hat den englischen Biologen und Samenhändler William fest im Griff. Es ist 1852 und er sieht sein Leben gescheitert - bis er schließlich auf die Idee kommt, einen neuartigen Bienenstock zu entwickeln und sich so als Wissenschaftler zu rehabilitieren.
Im Jahr 2007 will der Imker George expandieren, sein Sohn Tom soll seinen Hof übernehmen. Doch der hat andere Träume und will Journalist werden. Doch dann geschieht die Katastrophe: CCD, colony collapse disorder, Bienensterben.
Die chinesische Arbeiterin Tao, die 2098 Tag für Tag Bäume per Hand bestäubt, erlebt ein Trauma anderer Art - ein mysteriöser Unfall entreißt ihr ihren Sohn Wei-Wen. Sie versucht ihn wiederzufinden und entdeckt dabei, dass es vielleicht doch noch Grund zur Hoffnung für die Menschheit gibt.
Erst auf den letzten Seiten des Romans stellt die Autorin den Zusammenhang zwischen den drei Erzählsträngen her und macht daraus tatsächlich eine Geschichte der Bienen.
Neben dem Verdienst, dass sie die dramatische Problematik des Bienensterbens, das leider bereits Realität ist, in das gesellschaftliche Bewusstsein rückt, erzählt Maja Lunde aber auch drei spannende Geschichten über die Erwartungshaltungen von Eltern, insbesondere Vätern, ihrer Kindern gegenüber, um nebenbei augenscheinlich zu machen, dass es meistens die Frauen sind, die das Gleichgewicht wieder herstellen, dass das Schweigen, die fehlende Kommunikation, der Männer angerichtet haben.
Die dringlichen Fragen des Romans sind: Wie soll die Zukunft der Kinder aussehen? Was ist das "Beste", was wir ihnen wünschen? Und was müssen wir ändern, damit diese Zukunft Wirklichkeit werden kann und sich nicht in einen Albtraum verkehrt.
Ein ausgezeichneter Roman, der hoffentlich noch lange in den Bestsellerlisten verweilen wird, damit die Gefährdung der Bienen noch präsenter wird in den Köpfen der Menschen und vor allem der Politiker, die über die Zulassung von Pestiziden und Vorgaben für die Landwirtschaft zu entscheiden haben.
Maja Lunde, Die Geschichte der Bienen. btb, München 2017.
Weitere Informationen zum Thema via Avaaz:
Studie: Weniger Pestizide - meist gleiche Erträge (Euractiv)
"Keine Entwarnung, ganz im Gegenteil" (Spiegel Online)
Stirbt die Biene, stirbt der Mensch? (Deutsche Welle)
Europe poised for total ban on bee-harming pesticides (The Guardian)
Attack of the bee killers: Documents show Bayer and Syngenta teamed up withfarmers to get around bee-friendly regulation (Politico)
Controversial pesticides can decimate honey bees, large study finds (Science)
Pesticide Lobby Spends Millions To Defend Chemicals Tied To Bee Deaths (Huffington Post)
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