Leseimpuls für Schwesterlein muss sterben von Freda Wolff (Pseudonym des Schriftstellerpaars Ulrike Gerold und Wolfram Hänel) war die Lesung durch Dietmar Bär, einen meiner Lieblingssprecher.
Obwohl die Autoren in Deutschland leben, spielt ihr erster Thriller um die Psychologin Merette Schulman in Bergen, Norwegen. Sie gerät eines Tages an Aksel, für den sie ein psychologisches Gutachten erstellen soll. Gleich zu Beginn gesteht ihr dieser den Mord an seiner Halbschwester, den er mit 14 Jahren begangen hat - außerdem hasst er Psychologen, da er sie für weite Teile seines misslungenen Lebens verantwortlich macht. So gerät Merette und mit ihr ihre Tochter Julia ins Visier des Soziopathen.
Der Thriller wird aus den Perspektiven des Täters, Merettes und Julias erzählt. Dabei lebt die Spannung hauptsächlich davon, dass mehrere junge Männer auftreten und man nicht sicher weiß, hinter wem sich der Täter verbirgt. Prinzipiell eine gute Idee, aber leider wirkt das zwischendurch etwas wirr und aufgesetzt, die Protagonisten (Merette und ihre Mutter) handeln nicht unbedingt überlegt und arbeiten vor allem nicht zusammen - etwas, was vor dem familiären Hintergrund nicht glaubhaft wirkt. Der Auftritt von Julias Künstler-Polizisten-Vater ist dann auch etwas gewollt à la "Die Rettung naht" und die vorher sorgfältig ausgebreiteten familiären Schwierigkeiten lösen sich im Nichts auf. Trotzdem funktionierte der Spannungsbogen ganz ordentlich bis zum finalen Showdown.
Freda Wolff, Schwesterlein muss sterben. Audiomedia 2014.
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