Bereits 2009 erschien Alan Bradleys erster Band Mord im Gurkenbeet um die schräge Flavia de Luce. Er gewann damit vor dem Erscheinen den renommierten britischen Dagger Award in der Kategorie Debut Dagger (2007). In der Tat hat der Autor hier ein interessantes und auch ein sehr britisches Setting entwickelt.
Flavia de Luce ist eine ungewöhnliche Protagonistin. Sie ist elf und überdurchschnittlich, bis hin zur Unglaubwürdigkeit intelligent. Sie lebt mit zwei Schwestern und dem in seine Briefmarkensammelleidenschaft versunkenen Vater in einem alten englischen Herrenhaus nahe einem kleinen englischen Dorf. Sie hat ein Spezialinteresse für Chemie und Gifte.
Um sie herum wimmelt es von weiteren skurrilen Charakteren wie den kriegsgeschädigten Hausangestellten Dogger, die Köchin Mrs Mullet und weiteren Dorfbewohnern, allesamt sehr klassisch-Mrs Marple-mäßig-britisch. Das darf auch so sein, denn der Roman spielt in den 50er Jahren.
Wie der deutsche Titel bereits verrät, liegt eines Nachts ein Toter im Gurkenbeet. Zuvor hat Flavia ihren Vater mit dem Mann streiten hören - und auch die Polizei in Form von Inspector Hewitt sieht in ihm zunächst den Täter. Flavia ermittelt, durchstöbert Pub-Gästezimmer, liest in der Bibliothek in alten Zeitungen nach und erschließt nach und nach die Zusammenhänge. Einiges mag dabei nicht ganz glaubhaft sein, einiges ist selbst für eine sehr schlaue Elfjährige eigentlich nicht zu erfassen. Man muss sich auf Flavia und ihre Welt, ihren Witz und ihre morbide Giftmischerinnensichtweise einlassen können. Britischer Humor, schräge Charaktere und eine durchaus spannende Story haben mich den Mord im Gurkenbeet genießen lassen. Nächster Band der Reihe darf folgen,
Alan Bradley, Mord im Gurkenbeet. Penhaligon, München 2009.
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