Mein erstes Kunsterlebnis hieß 2008 eine Ausstellung des Kölner Wallraf-Richartz-Museums. Es ging um eine Installation, die Besucher zu einem Teil von Kunstwerken werden ließ, anstatt sie nur Besucher und Voyeure sein zu lassen. Zentrale Elemente waren dabei eine Drehtür in der Installation und ein Gästebuch auf einem daneben stehenden Schreibtisch.
Aus dieser Ausstellung heraus befragte Cornel Wachter, der Herausgeber des Buches "Ich fand Kunst doof und gemein" - Mein erstes Kunsterlebnis, viele Künstler aus verschiedenen Bereichen, aber auch andere Prominente, deren Metier nicht in erster Linie der Kunstbetrieb ist, zu diesem Thema.
Diese beantworten die Frage zum Teil sehr konkret mit einer Erinnerung an eine frühe Begegnung mit Kunst. Andere berichten von Projekten, die ihnen am Herzen liegen, ersten Ausstellungen und anderen Dingen.
Prinzipiell ist dies eine interessante Idee. Aber.
Ich würde mich selbst durchaus als kunstinteressiert bezeichnen und beim Lesen des Bandes gibt es einige Anekdoten und Erinnerungen, die vielleicht den eigenen Horizont erweitern und andere Blickwinkel auf Kunst ermöglichen. Leider sind viele der Äußerungen aber schlichtweg nicht sonderlich interessant und ein Großteil der befragten Personen stammt aus einem Kunstbetrieb, in dem ich nicht zuhause bin, so dass mir die Namen nichts sagen und ich keine Bezüge zu deren Schaffen (als Künstler, Kurator, Schriftsteller, ...) herstellen kann. So muss ich zugeben, dass ich viele der Seiten nur angelesen bzw. überblättert habe und meine Rezension also oberflächlich bleiben muss.
Es ist ein hübsch gestaltetes Hardcover-Bändchen, in das sicher viel Inspiration und Aufwand hineingesteckt wurde, das mir aber wenig gefallen hat.
Cornel Wachter (Hg.), "Ich fand Kunst doof und gemein" - Mein erstes Kunsterlebnis. E.A. Seemann. Leipzig 2012.
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