Jules Vernes 20000 Meilen unter dem Meer ist ein Klassiker der Abenteuerliteratur. Die Figur des Captain Nemo und seiner Nautilus wurde tausendfach in Film, Fernsehen und anderen Medien umgesetzt.
Die Geschichte ist schnell zusammengefasst: Im Jahr 1866 tauchen Berichte über ein mysteriöses "Unterwasserwesen" auf, es gab diverse Sichtungen, aber auch Zusammenstöße. Eine amerikanische Expedition macht sich auf die Jagd. Als sie schließlich auf das Wesen treffen, stellt es sich als metallenes Unterwassergefährt heraus, dass aus der Konfrontation siegreich hervorgeht. Das verfolgende Schiff sinkt, drei Überlebende - unter ihnen der Erzähler Professor Aronnax - werden von der Nautilus aufgenommen und lernen Captain Nemo kennen. Sie reisen für mehrere Monate auf der Nautilus mit und erleben die unwahrscheinlichsten Abenteuer unter Wasser, bis ihnen schließlich die Flucht gelingt.
Auch wenn die Wissenschaft inzwischen einiges besser weiß als Jules Verne zu seiner Zeit, ist die Informationsdichte in diesem Roman doch verblüffend. An vielen Stellen referiert Nemo Zusammenhänge, Tiere werden klassifiziert und detailliert beschrieben, Mythologie erläutert... Bringt man ein entsprechendes Interesse für diese Dinge mit, so ist dies sicher ein Bonus, andernfalls hat die Story dadurch natürlich auch Längen. Der mysteriöse Nemo ist ein spannender Charakter, doch bleibt es bei den Andeutungen und Vermutungen, die Aronnax anstellt, eine Auflösung oder Erklärung fehlt, sieht man von den Seitenhieben auf den Kolonialismus ab.
Mir hat der Klassiker durchaus gefallen, aber nicht begeistert.
Jules Verne, 20000 Leagues under the Sea. Sterling, New York 2006.
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