Auch die Grundidee des Plots lässt hoffen: Ein etwas naiver junger Mann macht sich auf die große Suche nach dem gefallenen Stern im Feenland, um ihn seiner Geliebten zu bringen.
Doch die Geschichte holpert an vielen Stellen, schwankt zwischen Abenteuer und Märchen, erzählt mal zu schnell, mal zu langsam. Interessante Ideen werden als Nebenschauplätze abgetan, Fragen bleiben offen. Spannend ist die Reise von Tristran Thorn und seinem Stern dennoch, das Ende funktioniert irgendwie, ist aber auch kein typisches Märchenende. Es scheint, als hätte Gaiman hier ein Genre-Crossover getestet, das nur in Teilen funktioniert. Einzelne Szenen sind wundervoll und auch schön erzählt, andere reißen den Leser eher wieder heraus aus dem Märchen- und Feenlandgefühl. Als Coming-of-Age-Geschichte überzeugt Sternwanderer auch nicht recht, denn Tristran ist auch am Ende noch nicht recht erwachsen, weiser oder refelektierter.
Während sich andere Fantasy-Autoren oft in ihren Geschichten verlieren und dadurch unfassbare Wälzer entstehen, hätte ich mir hier einfach ein paar Seiten mehr gewünscht, um all den Ideen gerecht zu werden, vor denen Gaimans Roman übersprudelt.
Neil Gaimans, Sternwanderer. Eichborn, Köln 2021.
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