Cora Bender bringt während eines Nachmittags am See, den sie dort mit Mann und Sohn verbringt, scheinbar zusammenhanglos einen Mann mit einem Küchenmesser um. Sie sticht mehrfach auf ihn ein und stellt sich dann ohne Widerstand der Polizei. In den anschließenden Vernehmungen verstrickt sie sich allerdings in zahlreiche sich widersprechende und verwirrende Aussage. Sie verändert ihre Aussagen beständig und Hauptkommissar Rudolf Grovian beginnt nach dem wahren Motiv für den Mord und die Ursache für das offensichtliche Trauma der jungen Frau zu suchen.
Geprägt wird die Geschichte durch die unzuverlässige Erzählerin Cora, bei denen nicht nur die Polizei nicht weiß, was man ihr glauben soll. Sie nähert sich nur scheibchenweise und zögernd den Ereignissen an, die Jahre später den Mord auslösten. Das extrem religiöse und verstörende Elternhaus mit der schwerkranken Schwester, Coras Strategien, dieser Situation zu entkommen, die sie zur "Sünderin" machen, aber nachvollziehbar sind, und das Ereignis, das physisch Amnesie und psychisch ein Trauma auslöst, machen das Buch insgesamt zu einer sehr düsteren Erfahrung, das für meinen Geschmack ein paar Erzählschleifen weniger gebraucht hätte.
Petra Hammesfahr, Die Sünderin. Saga Edmont 2022.
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