Monday, March 10, 2025

Willa Cather - My Antonia

illustration by Władysław T. Benda - first edition of My Ántonia, copyright 1918
My Antonia von Willa Cather (1873-1947) handelt vom Leben im ländlichen Nebraska im ausgehenden 19. Jahrhundert. Der Ich-Erzähler Jim reist in den fiktiven Ort Black Hawk, um bei seinen Großeltern zu leben, nachdem seine Eltern verstorben sind. Zeitgleich kommt dort auch die böhmische Familie Shirmerdas an. Jim bringt der Tochter Antonia Englisch bei und die beiden freunden sich an. Der in fünf Bücher gegliederte Roman verfolgt die verschiedenen Lebensabschnitte von Antonia bzw. Jim. Das erste und längste Buch schildert eindrücklich die Atmosphäre und das Leben auf den abgelegenen Farmen. Die Natur und die Jahreszeiten beeinflussen das Leben der Menschen, besonders die Shimerdas leiden aufgrund ihrer geringen Erfahrung mit der Landwirtschaft unter den harten Bedingungen. 
Antonia ist ein eindrücklicher Charakter. Trotz der ärmlichen und ungünstigen Bedingungen bei ihrer Ankunft in Nebraska und einigen Rückschlägen im Verlauf ihres Lebens, schafft sie es aus eigener Kraft sich angemessenen Wohlstand und familiäres Glück zu erarbeiten. Dies gelingt ihr durch physische und psychische Kraft, sie lässt sich nicht von gesellschaftlichen Normen einschränken, sondern handelt für ihre Zeit und im Rahmen ihrer Möglichkeiten fortschrittlich. Der Ich-Erzähler ist stets voller Bewunderung für ihre Errungenschaften, obwohl er einen vollkommen anderen Lebensweg mit Studium und einem Leben in der Großstadt einschlägt. Mich hat besonders das erste Buch in den Bann gezogen aufgrund Willa Cathers eindringlichen Beschreibungen der Landschaft und der Lebensbedingungen.
Ich kann nun nachvollziehen, warum Willa Cather mit drei Romanen auf der Radcliff Liste der besten Romane auftaucht, auch wenn die Autorin mir lange unbekannt war. Ich setze nun auch noch O Pioneers! und Death Comes for the Archbishop auf die Leseliste.

Willa Cather, My Antonia. Public Domain.

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