Unter'm Schffel erzählt die Geschichte des Musikers und Komponisten Alexander Goudveyl, der sich in fortgeschrittenem Alter noch einmal verliebt - in eine jüngere Frau, die Tierärztin ist und Popmusik mag. Das kann nicht gutgehen, das weiß man von der ersten Seite an. So ist Alexander zerrissen zwischen Verliebtsein, Begierde, Liebe, der Gewohnheit seiner Ehe und seiner wahren Leidenschaft, der Musik, die seine Geliebte Sylvia überhaupt nicht teilen kann. Obwohl er schnell begreift, dass Sylvia Verliebtheit abkühlt und sie außer ihm noch andere Männer trifft, kann er sich nicht von ihr lösen, die Beziehung findet kein Ende.
Gelesen wird das Audiobook von Max Volkert Martens (dt. Schauspieler, diverse TV-Serien), der Alexander in ruhigem Tonfall liest. Zwar fehlt im vielleicht ein wenig an Dynamik, aber dies mag auch dem Buch entsprechen: Das Leiden ist konstant, die Euphorie nur kurzfristig. Mir erschienen die sechs CDs nahezu endlos, viele Stunden Mitleiden. Kurzweilig allenfalls die Einwürfe und Parallelgeschichten zu berühmten Komponisten und ihren Werken, die aber wohl nur für den an der klassischen Musik interessierten von Bedeutung sind. Insgesamt kann man dem Protagonisten den Stempel "leidender Intellektueller" aufdrücken. Obwohl Maarten 't Hart wie gewohnt gut schreibt und sprachlich nichts daran auszusetzen ist, hat mit der Roman dennoch wenig Freude bereitet. Ich bin mit den Charakteren nicht warm geworden, die Geschichte hat mich nicht wirklich berührt.
Wer in das Buch hineinlesen will, kann dies beim Piper Verlag online tun.
Maarten 't Hart, Unter'm Scheffel. rbb 2011.
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