Saturday, May 03, 2014

George R.R. Martin - Zeit der Krähen


Nach Die Königin der Drachen (und dem Ansehen der dritten Staffel der Game of Thrones TV-Serie) war die Spannung groß, wie es in Band 4.1, Zeit der Krähen, weitergehen würde. Doch das hohe Tempo und die Menge an dramatischen Ereignissen des Vorgängers konnten nicht aufrechterhalten werden - vielleicht war das auch schlichtweg unmöglich. Der Autor selbst merkt an, dass er der Fülle seiner Ideen und Erzählstränge nicht mehr gewachsen war und den Roman teilen musste (zuvor waren die Doppelbände im englischen Sprachraum als drei umfangreiche Einzelbände erschienen). Der Umfang wird umso größer, da Martin neue Handelnde - die zum Teil zuvor als Nebencharaktere aufgetaucht waren - ins Spiel bringt und damit neue Perspektiven, neue Bedürfnisse und Ansprüche auf die Herrschaft in Westeros eröffnet. Dabei muss er manchmal weit ausholen, um historische Zusammenhänge zu erklären, was zu teils langatmigen Kapiteln führt. Zudem vermisst man einige der Lieblingscharaktere, die gar nicht oder nur spärlich zu Wort - mit ihnen ist wohl in Band 4.2,  Die dunkle Königin, wieder zu rechnen.
Gewohnt gut ist der Schreibstil, aber an Spannung lässt dieser Band vergleichsweise zu wünschen übrig - auch wenn das wohl Jammern auf hohem Niveau ist. 

George R.R. Martin, Zeit der Krähen. Blanvalet 2012.



No comments: