Saturday, May 31, 2014
Johan Theorin - So bitterkalt
Der junge Erzieher Jan Hauger tritt eine neue Stelle in einem Hort im schwedischen Valla an. Das Besondere daran ist, dass der Hort zu einer psychiatrischen Klinik gehört, in der gefährliche, psychisch kranke Menschen inhaftiert sind. Schon bald wird klar, dass Jan Gründe hat, die unbeliebte Stelle anzutreten: Er vermutet eine alte Jugendliebe dort. Doch auch andere Mitarbeiter des Horts und der Klinik verfolgen ihre eigenen Interessen. Immer tiefer verstrickt sich Jan in Kontakte zu Gefangenen und Mitarbeitern, doch ist längst nicht alles so, wie es scheint... und endet in einem Desaster.
Johan Theorin entwickelt in So bitterkalt eine exterm düstere Atmosphäre, keiner der Charaktere ist wirklich unbefangen und positiv. Besonders der Protagonist Jan ist ein zweigespaltener Charakter, bis weit über die Hälfte des Romans weiß der Leser nicht, ob Jan Opfer oder Täter ist, welche Gefahren vielleicht von ihm ausgehen. Dies verhindert die Identifikation und lässt den Leser stets vorsichtige Distanz halten. Als schließlich seine Kindheitsgeschichte erklärt, was es mit allem auf sich hat, ist es schon fast zu spät, Jan rast auf sein Ende zu - und dies ist kein Happy End.
So bietet So bitterkalt zwar psychologische Spannung, hat aber einen für den Leser unbefriedigenden Plot, im gesamten Verlauf, aber vor allemam Ende des Romans.
Johan Theorin, So bitterkalt. Osterwold Audio 2012.
Subscribe to:
Post Comments (Atom)
No comments:
Post a Comment