Larissa spricht es als Erste aus: Irgend etwas in dieser Talkshow muss jemanden sehr wütend gemacht haben, so wütend, dass er oder sie diese Morde begeht. Die Ermittlungen kommen nur langsam voran, weil die möglichen Motive zahlreich und der Personenkreis der möglichen Beteiligten groß ist. Gleichzeitig erfahren wir aus der Perspektive der Täterin, was sie antreibt und welche verstörenden Erlebnisse hinter ihr liegen. Gleichzeitig löst sich Kimmo langsam aus seiner emotionalen Starre und beginnt, Anteil zu nehmen an dem Leben seiner Kollegen und sich wieder Freude im Leben zu erlauben.
Parallele Erzählperspektiven sind oft spannungsfördernd, geben Einblicke und dadurch Hinweise auf Motive, die den Leser mit in die Rolle eines Ermittelnden mit Wissensvorsprung geben. In Im Winter der Löwen liegen hingegen durch die Täterperspektive die Beweggründe und Zusammenhänge offen, so dass man eher den Eindruck hat, man schaut nun nur noch zu, wie Kimmo und seine Kollegen ihre Arbeit machen, während man selbst schon Bescheid weiß. Spannend hingegen sind die Facetten von Tod und Trauer - in der Täterin und in Kimmo Joenta.
Jan Costin Wagner, Im Winter der Löwen. Eichborn Lido 2009.
Website von Jan Costin Wagner
Bände der Reihe um Kimmo Joenta:
- Eismond
- Das Schweigen
- Im Winter der Löwen
- Das Licht in einem dunklen Haus
- Tage des letzten Schnees
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