"Olav lebt das einsame Leben eines Killers. Als Killer ist es eben nicht unbedingt leicht, anderen Menschen nahe zu kommen. Doch jetzt hat Olav die Frau seiner Träume getroffen. Zwei Probleme stellen sich:Aus der Ich-Perpektive berichtet Olav von seinen Erlebnissen bei diesem Auftrag. Er erklärt uns auch, warum er nur zum Auftragskiller und nicht für andere kriminelle Jobs geeignet ist. Er gibt uns Einblicke in sein etwas sonderbares Gefühlsleben, ist dabei einerseits poetisch und voller trockenem schwarzen Humor andererseits. Bald wird zudem klar, dass seine Wahrnehmung der Geschehnisse sich manchmal von denen anderer Menschen unterscheidet oder er vielleicht die falschen Schlüsse zieht. Man entwickelt Sympathie mit diesem Sonderling, Sympathie mit einem Killer, dem man ein anderes, ein besseres Leben wünscht.
Sie ist die Frau seines Chefs.
Und Olav wurde gerade beauftragt, sie zu töten."
Als Leser hofft man auch, dass die Geschichte für Olav gut ausgehen kann, wenngleich die Wahrscheinlichkeiten dagegen sprechen. Gleichzeitig spielt Nesbø mit den verschiedenen Facetten der Ereignisse, dreht sie manchen Stellen herum, so dass man plötzlich erkennt, an welchen Stellen Olav mit seiner Wahrnehmung gründlich falsch gelegen hat.
Sprachlich hat mir der Roman sehr gut gefallen, Nesbø spiegelt mit seinem Erzählstil die Kontraste seines Protagonisten, dunkel, aber mit scharfem Verstand, dazwischen verklärt romantisch.
Randbemerkung: Die Ullstein Ausgabe hat eine hübsche Klappenbroschur, das schwarzweiße Design wird nur durch einzelne gelbe Schriftelemente durchbrochen und der Buchblock hat zudem einen schwarzen Schnitt. Für ein Taschenbuch eine wirklich schicke Ausgabe.
Jo Nesbø, Blood on Snow - Der Auftrag. Ullstein, Berlin 2015.
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