Der Selbstmord von Carl Palmcrona, der Generaldirektor der Staatlichen Waffenkontrollbehörde in Schweden, und die tote Frau, die im Inneren einer Jacht, die in den Stockholmer Schären
treibt, aufgefunden wird, scheinen zunächst nichts miteinander zu tun zu haben. Doch sein Instinkt sagt Joona Linna, dass an beiden Fällen etwas seltsam ist, er bohrt weiter und findet eine Verbindung.
Als der Zusammenhang mit Waffenhandel offensichtlich wird, ermittelt auch der Staatsschutz und Joona bekommt Hilfe von Saga Bauer, einer ungewöhnlichen Frau, die ebenso wie Joona nicht ganz ins System passen will. Gemeinsam jagen sie einem Killer hinterher, der scheinbar unaufhaltsam sein Ziel verfolgt, wie wir aus der Perpektive des Opfers wissen, deren Flucht wir mitverfolgen.
Joona und Saga decken Schritt für Schritt die Hintergründe auf, während sie gleichzeitig versuchen den Killer zu stoppen und schließlich an dessen Auftraggeber heranzukommen.
Paganinis Fluch bedient sich wie auch der erste Band der Reihe mehrerer Erzählperspektiven, diesmal liegt allerdings der Fokus stärker bei den Ermittlern. Das Erzähltempo ist hoch, es gibt wenige Szenen, die das Geschehen nicht vorantreiben oder neue Informationen bringen, dadurch wird der Spannungsbogen bis zum Schluss gehalten.
Das Musik-/Geigen-/Paganinithema wirkt zwar manchmal etwas aufgesetzt, z.B. wenn die Musik auch in Sagas Sexleben eine Rolle spielt (sie hört dabei ein "erotisches Duett für Violoncello und Mezzosopran", Kapitel 73), schafft aber andernorts eine sinnvolle Verbindung zwischen zwei Handlungssträngen.
Es bleibt spannend zu sehen, wie das Autorenduo die beiden Ermittlercharaktere weiterentwickeln wird, einige Fragen bleiben noch bewusst offen, glücklicherweise ist Saga trotz der Feenhaftigkeit ihres Äußeren ein toughe, intelligente Frau (im Gegensatz zu den problematischen Frauenfiguren aus Der Hypnotiseur.
Lars Kepler, Paganinis Fluch. Bastei Lübbe, Köln 2011.
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