Juan Villoro ist in seinem Heimatland Mexico bekannt und beliebt, Das wilde Buch war dort ein Bestseller.
Der 13jährige Juan wird in den Ferien zu seinem schrulligen Onkel Tito geschickt, der ganz allein in einer riesigen und mysteriösen Bibliothek lebt. Laut seinem Onkel ist Juan ein besonderer Leser, der Einfluss auf Bücher hat, die sich für ihn bewegen und verändern können. Er soll seinem Onkel bei der Suche nach dem wilden Buch helfen, welches im Haus lebt, aber das bisher von niemandem "gefangen" oder gelesen wurde.
Juan betrachtet diese Aufgabe mit großer Skepsis und glaubt seinem Onkel längst nicht alles, was dieser ihm über Bücher und ihr Verhältnis zu ihren Lesern erzählt. Vielmehr beschäftigt ihn die Trennung seiner Eltern, das Unglück seiner Mutter darüber, aber auch seine neue Verliebtheit in die Tochter der Apothekerfamilie gegenüber. Auch seine Schwester kommt später noch zu ihm und seinem Onkel und erst als sich all diese Menschen ihrer Beziehungen und ihrer Verantwortungen einander gegenüber bewusst werden, lässt sich das wilde Buch fangen und schreibt sich selbst...
Der Roman ist eine Mischung aus abenteuerlicher Suche, Problemgeschichte und poetischem Nachdenken über die Bedeutung von Büchern, dem Lesen und Geschichten für die Menschen in einer Sprache, die auch für Kinder angemessen ist, ohne dabei ihren Anspruch zu verringen. Kein schlechtes Buch.
Juan Villoro, Das wilde Buch. Hanser, München 2014.
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