Monday, December 12, 2016

Ernest Hemingway - Der alte Mann und das Meer


Für seine Novelle Der alte Mann und das Meer erhielt Ernest Hemingway 1953 den Pulitzer-Preis, es ist zugleich sein letztes zu Lebzeiten veröffentlichtes Werk und eines der ausschlaggebenden Werke, warum er den Literaturnobelpreis verliehen bekam.

Der alte kubanische Fischer Santiago hat seit 84 Tagen keinen Fisch mehr gefangen, die Eltern seines Gehilfen - dem Jungen - haben diesem verboten, weiterhin mit ihm zu fahren, weil er vom Pech verfolgt ist. So fährt der alte Mann allein weit aufs Meer hinaus - und es beißt der größte Fisch seines Lebens an - ein Marlin. Zwei Tage lang kämpft er mit dem Fisch bis an den Rand der Erschöpfung, sogar bis an den Rand des Todes, bis er schließlich den Fisch töten kann und den Kampf gewinnt. Doch der Triumph ist ihm nicht vergönnt, auf der Rückreise in den Hafen wird er mehrfach von Haien angegriffen, die seinen Fang nahezu komplett vernichten - nur das Skelett und das Schwert des Fisches zeugen von seiner enormen Größe. Er selbst ist physisch und psychisch erschöpft und der Junge ist in Sorge und Trauer um ihn.

Es ist eine sehr eindringliche Erzählung von Einsamkeit und dem inneren Kampf mit sich selbst. Die Lesung des inzwischen verstorbenen Rolf Boysen trägt sehr zur Atmosphäre bei, es ist, als höre man tatsächlich dem alten Mann und seinen Gedanken zu.
Hemingways Themen sind nicht die meinen, es fällt mir schwer, das Töten, Jagen, Kämpfen loszulösen und nur als Metaphern für die großen Themen des Lebens zu sehen. Bei Der alte Mann und das Meer fiel mir dies etwas leichter und es gab viele Momente, die mich berührt haben - auch wenn Hemingway wohl kaum einer meiner Lieblingsautoren werden wird. Aber ich habe etwas mehr Achtung vor dessen Schaffen gewonnen.

Ernest Hemingway, Der alte Mann und das Meer. Litraton 1998.

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