Das Küstengrab von Eric Berg erzählt die Geschichte von Lea Mahler, einer erfolgreichen Fotografin, die nach einem Autounfall ihr Gedächtnis verloren hat. Nur bruchstückhaft erinnert sie sich an die Ereignisse, die zu ihrer Rückkehr auf ihre Heimatinsel Poel und schlussendlich zu dem Unfall führten. In Rückblenden und Erinnerungen Leas, aber auch durch die Erzählungen ihrer Schwester, die bei dem Unfall umkam und nicht mehr befragt werden kann, setzt sich nach und nach das Puzzle zusammen, dass sich um das Verschwinden eines Freundes 1990 und der Rolle der alten Jugendclique dabei dreht.
In aller Kürze ist Das Küstengrab ein sehr psychologisierender Roman, der in weiten Strecken sehr langatmig erzählt wird, ohne dabei eine besondere Atmosphäre zu erzeugen. Das Phänomen des Gedächtnisverlustes trägt nur schwach bis gar nicht zum Spannungsaufbau bei, die Rückblenden sollen zwar Schritt für Schritt an die Wahrheit heranführen, sind dabei aber in derart kleine Häppchen eingeteilt, dass man das Gähnen fast nicht unterdrücken kann. Dieser Lesung hätte es gut getan nicht "ungekürzt" zu sein, über elf Stunden sind für die Story definitiv zu lang, zumal die Aufklärung dann in den letzten paar Minuten doch arg übers Knie gebrochen wird. Hier hat sich der Autor definitiv in einer langatmigen Schilderung der Insel und der kleinen Gruppe von belasteten Charakteren verloren.
Eric Berg, Das Küstengrab. Random House Audio 2014.
Auch gelesen vom gleichen Autor: Das Nebelhaus
Eric Berg ist das Pseudonym von Eric Walz, das der Autor für seinen Genrewechsel vom historischen Roman zum Krimi gewählt hat.
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