Den Bildern vorangestelllt ist eine Seite mit einer Kurzbiografie als Prosatext, so dass man über grundlegende Informationen verfügt und die Geschehnisse auf den Bildern leichter zuordnen kann. Stetter wählt eine klare, schwarz-weiße Bildsprache, die teils an die Gestaltung von Pop Art Bildern Lichtensteins erinnert (cartoonartigen Linienführung, Punktraster etc.). Dazwischen befindet sich einige, offensichtlich an Fotografien angelehnte detailreichere, realistischere Zeichnungen. Die Geschichte wird nicht nur durch die Sprechblasen, sondern auch durch eine Art Voice-Over in Schreibmaschinentypo und durch originale Bonhoeffer-Gedichte transportiert. Bonhoeffers Handeln während der NS-Zeit bis zu seiner Hinrichtung kurz vor Kriegsende wird in einer schlichten, leicht verständlichen Form in Bezug zu seinem vorangegangenen Leben und seinen sozialen Kontakten gesetzt. Einem Kenner von Bonhoeffers Leben erschließen sich eventuell weitere Bezüge und Bedeutungen, die mir verschlossen blieben. Ein interessantes Thema und eine beeindruckende Persönlichkeit, jedoch scheint das Medium oder der Stil der Zeichnungen nicht dazu angetan, eine tiefere emotionale Reaktion hervorzurufen, auch wenn einige Bilder durchaus beeindrucken.
Moritz Stetter, Luther. Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 2010.
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