Dora Heldts Roman Tante Inge haut ab steht auf der Liste der Bücherkulturchallenge. Sonst hätte ich mich vermutlich an das mir selbst gegebene Versprechen, nach Kein Wort zu Papa kein weiteres Buch mehr von der Autorin zu lesen, gehalten.
Zu meinem damaligen Urteil über die Protagonistin Christine kann ich weiterhin stehen: Sie begreift eher sehr langsam, was man ihrer Tante bzw. was auch mit ihr selbst los ist, und muss sich dies erst von ihrem großartigen Partner Johann (der etwas arg überzogen toll ist) erklären und danach in die richtige Richtung schubsen lassen.
Tante Inge ist schon etwas stärker gezeichnet, aber ihre gekünstelte Geheimhaltung (ähnlich wie in Kein Wort zu Papa) erzeugt das bisschen Plotspannung, das der Roman enthält, und das dann ewas ab der Hälfte des Buches lächerlich und überflüssig wirkt.
Die Komik/Schrulligkeit der übrigen Charaktere ist ebenfalls etwas überzogen, das Syltsetting dagegen ganz positiv.
Die inhaltlich interessanten Aspekte wie Inges Idee vom Mehrgenerationenhaus oder die Problematik eines souverän geführten Lebens im Alter werden leider nicht weiter ausgebaut. Christines Probleme wirken dagegen aber lächerlich.
Insgesamt also seichte (Urlaubs-) Unterhaltungslektüre ohne Tiefgang und weitere Bedeutung... hätte aber schlimmer sein können (siehe Kein Wort zu Papa, ohne mich wiederholen zu wollen...).
Dora Heldt, Tante Inge haut ab. dtv, München 2010.
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