Nachdem
Der Insider nicht so sehr begeistern konnte, brachte
Sag, es tut dir leid deutlich mehr Spannung auf! Im sechsten Band seiner Reihe um O'Loughlin and Ruiz lässt Michael Robotham wieder den Psychologen im Mittelpunkt stehen.
Eigentlich soll O'Loughlin nur einen kurzen Vortrag in Oxford halten, um auch Zeit mit seiner Tochter zu verbringen, nimmt er diese kurzerhand mit, wovon die Pubertierende nur mäßig begeistert ist. Kurz zuvor ist ein Ehepaar brutal ermordet worden - verdächtigt wird ein pyschisch kranker junger Mann, zu dessen Beurteilung O'Loughlin hinzugezogen wird. Als er ebenfalls den Tatort besichtigt, fallen ihm Indizien auf, die dafür sprechen, dass außer dem Täter und dem Ehepaar noch jemand dort gewesen sein muss.
Als Leser weiß man auch schon, wer es gewesen sein muss, denn parallel erzählt uns Piper Hadley von ihrer Entführung. Sie und ihre Freundin Tash McBain werden seit Jahren in einem Keller gefangen gehalten, doch Tash konnte fliehen und nun wartet Piper auf ihre Rückkehr und Rettung.
Spannend verwebt Robotham die beiden Erzählebenen, die sich ergänzen und nicht zuviel vorwegnehmen. Beim Audiobook werden die beiden Perspektiven mit Johannes Steck und Laura Maire besetzt. Mein persönliches Spannungshighlight bildete der Moment, als beide Erzählstränge zusammengeführt werden und die Sprecher in Dialog treten. Es wäre natürlich kein Psychothriller, wenn es nicht auch die ein oder andere Wendung im Fall gäbe, auch wenn diesmal der wahre Täter meines Erachtens durchaus im Vorfeld erkennbar war. Der Showdown war dennoch beachtlich und so fesselte
Sag, es tut dir leid bis zum Schluss.
Bestechend ist die Ehrlichkeit O'Loughlins als Erzähler, der offen mit seinen Begehrlichkeiten, seinen Schwächen und seiner Krankheit umgeht, aber dadurch umso stärker in der Beobachtung anderer wird. Er hat damit Ruiz einiges voraus, dem hier zu Recht nur eine Nebenrolle einberaumt wird.
Michael Robotham, Sag, es tut dir leid. Hörverlag 2013.