Auch im dritten Band, Halunken, Tod und Teufel, von Alan Bradleys Serie um die unvergleichliche Flavia de Luce stolpert sie Hals über Kopf in ihren neuen Fall. Weil sie versehentlich das Zelt einer Wahrsagerin auf Bishop’s Laceys Jahrmarkt angezündet hat, fühlt sie sich dieser verpflichtet und erlaubt ihr, in einer abgelegenen Ecke von Buckshaw zu kampieren - nur um sie kurz darauf schwer verletzt aufzufinden. Natürlich fühlt sich Flavia verpflichtet, der Sache nachzugehen - wer wollte Fenella umbringen? Und warum?
Flavia versucht Spuren zu finden und geht den verschiedensten kleinen Hinweisen nach. Was hat die mysteriöse religiöse Gruppe der Humpler (English: Hobbler, dissenters) damit zu tun? Aber sie hat kaum Zeit, genauer zu ermitteln, als eine Leiche auftaucht und dem Fall eine neue Richtung gibt.
Hartnäckig und clever wie immer setzt Flavia alles daran, die lokalen Ermittler zu beeindrucken und schneller als sie zur Lösung zu kommen. Gleichzeitig wird in diesem Band noch deutlicher, in welchen sozialen Problemen sie steckt: Ihre Beziehung zu den Hausangestellten - so verquer sie auch ist - scheint ehrlicher als die zu ihren Schwestern und ihrem Vater. Nur schwer kann sie Zeichen von deren Zuneigung und Sorge erkennen, sie sieht diese nur als Gegner, an denen man sich rächen oder die man austricksen muss. Freundschaften pflegt sie keine und wenn sie auf jemanden trifft, der als Freund in Frage kommt, verläuft auch dies problematisch, obwohl deutlich wird, dass sie sich schon danach sehnt. So ist es herzerweichend, wenn sie mit großen Gesten ihre Zuneigung und Pseudobeziehung zu ihrem Fahrrad Gladys schildert. Besorgt liest man auch von den großen finanziellen Schwierigkeiten der Familie und fragt sich, was denn nun wirklich mit Harriet, Flavias Mutter, geschehen ist. Hier gibt es noch viel zu erzählen; wie gut, dass noch viele weitere Bände mit dieser interessanten Protagonistin warten.
Alan Bradley, Halunken, Tod und Teufel. Penhaligon 2011.
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