George, biologisch ein Junge, identifiziert sich selbst al
s Mädchen und wird von Anfang an mit "sie" beschrieben. Als an der Schule ein Theaterstück zu Charlotte's Web aufgeführt werden soll, bewirbt sich George für die Rolle der weiblichen Spinne Charlotte - und wird als Junge dafür abgelehnt. Statt dessen bekommt Georges Freundin Kelly die Rolle - und diese ist mutig genug, eine der zwei Vorstellungen George zu überlassen. Damit schafft es George, neben Kelly auch ihrer Mutter und ihrem Bruder zu erklären, dass sie ein Mädchen ist. In ihrem Aufbruch weg von der Angepasstheit hin zu sich selbst erlebt sie die zu erwartenden Anfeindungen und Vorurteile, aber sie erfährt auch Unterstützung. Das Buch endet in der hoffnungsvollen Stimmung, dass George nun die nächsten Schritte auf ihrem Weg gehen kann, damit sie offen die sein kann, die sie ist.
George nimmt sich des immer noch skeptisch beäugten Themas Transgender an und Alex Gino wählt bewusst eine junge Protagonistin und auch die Zielgruppe wird vom Verlag mit "ab zehn Jahren" angegeben. Es gibt keine anstößigen Schilderungen oder sensationsheischende Szenen, es ist die Geschichte eines jungen Menschen, die auf der Suche nach sich selbst ist.
Es bleibt kein Zweifel, dass George sich sicher ist, weiblich zu sein. Es bleibt kein Zweifel, dass es richtig ist, dass sie als Mädchen, als Frau leben will, ja, sogar muss. Es bleibt kein Zweifel, dass es die Umwelt ist (Familie, Freundeskreis, Schule), die sich daran gewöhnen muss und dem Lernprozess nicht ausweichen kann. George muss sich für nichts entschuldigen, sie ist, wer sie ist. Diese Eindeutigkeit macht Mut, wirbt um Verständnis, ja, und fordert das Verständnis schlussendlich ein.
Ein tolles und wichtiges Buch.
Alex Gino, George. Fischer, Frankfurt am Main 2016.
No comments:
Post a Comment