Roald Dahls Hexen hexen (1983) ist ein Klassiker der britischen Kinderliteratur. Erzählt wird die Story aus der Perspektive eines kleinen Jungen, der kürzlich seine Eltern verloren hat und nun mit seiner Großmutter lebt. Diese erzählt ihm Geschichten - und auch davon, dass Hexen immer Handschuhe und Perücken tragen, damit sie wie normale Frauen aussehen. Und Hexen hassen Kinder und wollen sie vernichten! Zum Beispiel verwandeln sie die Kinder in Tiere oder in Steine. Leider schützt dieses Wissen allein nicht vor ihren Hexenkünsten - aber man kann es nutzen, um sie zu bekämpfen!
Die Französin Pénélope Bagieu hält sich in ihrer Comic-Adaption weitgehend an die literarische Vorlage und illustriert die Geschichte mit leichter Hand. Die Charaktere werden geschickt eingeführt - man sieht sich nicht sofort komplett, sondern nähert sich ihnen Stück für Stück - und auch die Backgroundgeschichte der verstorbenen Eltern wird so erzählt. Die Großmutter ist zeichnerisch ein Knaller mit ihren verrückten Haaren und Outfits, sehr schräg, aber liebevoll mit ihrem Enkel. Die Szenen mit den Hexen sind angemessen gruselig und die Zeichnungen der zwei in Mäuse verwandelten Kinder sind hinreißend niedlich. Angenehm fand ich auch das Verhältnis von Text zu Bild, es wird nicht zuviel vorweggenommen durch Textkästen, aber durch die Dialoge kann man die Geschichte gut verfolgen und der Sprachwitz der Protagonisten - eine Stärke von Dahls Charakteren - bekommt ausreichend Raum.
Hexen hexen ist eine sehr gelungene Graphic Novel, die viel Spaß macht!
Penelope Bagieu / Roald Dahl, Hexen hexen. Reprodukt, Berlin 2020.
No comments:
Post a Comment