Eigentlich hat Bergman mit der Reichsmordkommissionsgruppe abgeschlossen, nach dem letzten Fall kam es dort zu einem endgültigen Bruch, vor allem auch mit seiner Tochter Vanja, die inzwischen aber in Uppsala arbeitet und in der Vergewaltigungsserie ermittelt. Ihr Chefin zieht Bergman als Experten hinzu, sehr zu Vanjas Leidwesen, kurz danach wird auch die Reichsmordkommission angefordert. Nun ermitteln sie doch wieder alle zusammen an dem Fall... Während die Stimmung in der Gruppe ständig angespannt ist, kommen sie in dem Fall nur äußerst langsam voran. Doch bis zur Aufklärung ist es ein weiter Weg.
Auch in diesem Fall ist Bergmans Verhalten äußerst fragwürdig und höchst manipulativ. Allerdings - zur Genugtuung der Leserin - bekommt seine überbordende Selbstherrlichkeit mehrmals massiven Gegenwind. Zwar machen die zwischenmenschlichen Spielchen und Interaktionen der Gruppe den Roman spannend, können aber diesmal meines Erachtens nicht über den schwach konstruierten Fall hinwegtäuschen. Das Verschweigen und Vertuschen ist teils unglaubwürdig, die Auflösung schlicht an den Haaren herbeigezogen. Vielleicht möglich, aber so abwegig, dass es schmerzt. Auch sehr schwierig finde ich Billys Perspektive und Erleben. Seinem Weg will ich nicht folgen, aber gerade deshalb funktioniert der Cliffhanger dieses Bandes vermutlich...
Michael Hjorth und Hans Rosenfeldt, Die Opfer, die man bringt. Audiobuch 2018.
Die bisherigen Bände der Reihe um Sebastian Bergman:
#1 Der Mann, der kein Mörder war
#2 Die Frauen, die er kannte
#3 Die Toten, die niemand vermisst
#4 Das Mädchen, das verstummte
#5 Die Menschen, die es nicht verdienen
#6 Die Opfer, die man bringt
#7 Die Früchte, die man erntet
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