Cal Hooper, ehemaliger Cop aus Chicago, hat sich in einem alten Cottage in einem Dorf in Irland niedergelassen. Er sucht Abstand, Ruhe und Frieden. Zunächst scheint das auch zu klappen, die Nachbarn sind freundlich und er werkelt an seinem Haus herum. Sein innerer Alarm schlägt an, als er bemerkt, dass ein Teenager namens Trey aus der Nachbarschaft Kontakt zu ihm sucht - mit einem Auftrag für ihn, denn Treys Bruder ist verschwunden. Eigentlich will Cal damit am liebsten nichts damit zu tun haben, aber ehe er sich versieht, steckt er mitten in einem seltsamen Fall, der das Dorf plötzlich in einem anderen Licht erscheinen lässt...
Der Sucher ist ein eher langsamer Roman und kein Thriller im eigentlichen Sinne, aber die Charaktere haben es in sich: Die Dorfbewohner scheinen freundlich und harmlos, aber unter der harmonischen Oberfläche verbergen sich Abgründe, die Cal als Außenseiter zwar spürt, aber nur langsam aufdecken kann. Nur durch ihn kommt Bewegung in das dicht verwobene Netz, im Guten wie im Schlechten. Die tatsächliche Auflösung ist letztendlich gar nicht entscheidend, faszinierend sind eher die Veränderungen im Leben und in der Einstellung der Protagonisten im Verlauf der Erzählung. Ich mochte die Atmosphäre des Romans, trotz der Düsternis, die der Plot phasenweise verbreitete.
Tana French, Der Sucher. Argon 2021.
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