In Onjali Q. Raufs Der Junge aus der letzten Reihe erzählt die Ich-Erzählerin von ihrem großen Abenteuer, bei dem sie und ihre Freunde versuchen, ihrem neuen Mitschüler Ahmed zu helfen. Ahmed spricht kein Englisch und sitzt in der letzten Reihe und ist ein "Flüchtlingskind". Sofort haben alle 1000 Fragen an Ahmed, der zunächst noch sehr schüchtern und ängstlich ist. Doch die Freunde bleiben hartnäckig und schließlich wird eine Schulbegleiterin für Ahmed gefunden und er beginnt Englisch zu lernen und spielt gern Fußball mit ihnen. Als sie erfahren, dass Ahmed allein in London ist und nicht weiß, wo seine Eltern sind, wollen sie ihm gern helfen - besonders, als sie erfahren, dass die "Tore" nach Großbritannien für Flüchtlinge geschlossen werden sollen. Die Zeit drängt und schließlich fassen sie den genialen, aber auch absurden Plan, die Queen um Hilfe zu bitten...
Die Autorin erzählt ihre Geschichte konsequent aus Kindersicht, lässt diese Fragen nach Begriffen und den verschiedenen Ansichten zum Thema stellen. Deren Empörung und Traurigkeit über das Leid und die Ungerechtigkeit sind plausibel und nachvollziehbar. Natürlich sind einige der dargestellten Charaktere stereotypenhaft, die Kinder treffen auf verschiedene Arten von Fremdenhass, aber auch auf Unterstützung und Empathie. Klar ist auch, dass die Geschichte gut (vielleicht ein bisschen zu fantastisch/idealistisch) ausgehen muss, schließlich ist es ein Buch für Kinder im Grundschulalter. Meines Erachtens ist das Buch geeignet für eine Auseinandersetzung mit der Flüchtlingsthematik, Fremdenhass, Diversität und Toleranz.
Onjali Q. Rauf, Der Junge aus der letzten Reihe. Hörcompany 2020.
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