Während Jeppe Kørner in Wintersonne gerade auf Bornholm eine Auszeit als Baumfäller macht, muss Anette Werner den Mord allein aufklären. Doch *zufällig* führen die wenigen Spuren auf die Insel, so dass Anette auch dorthin reisen muss und Jeppe in die Ermittlungen involviert wird. Ebenfalls rein *zufällig* ist auch Esther de Laurenti auf Bornholm und wohnt im Haus der verstorbenen Anthropologin Margrethe Dybri, weil sie ein Buch über sie verfassen will. Dybris Briefe aus der Vergangenheit liefern wiederum Informationen über die in den Fall verwickelten Personen.
Mir gingen die Ermittlungen etwas schleppend voran, beziehungsweise sie wurden auch noch verzögert durch sehr langsame Spurenauswertung oder schlechte Telefonverbindungen. Die Verzahnung der Erzählperspektiven via Bornholm wirkt erzwungen. Einige der Seitenstränge wie der rattenliebende, senile Nachbar von Jeppe werden überbetont (natürlich liefert der aber auch *zufällig* einen entscheidenden Hinweis). Positiv schlagen die nach wie vor sympathischen Charaktere zu Buche und nach meinem Sommerurlaub auf Bornholm habe ich die Verweise auf die Orte der Insel genossen und konnte sie mir gut ins Gedächtnis rufen. Die Auflösung und der Überraschungsmoment für Esther am Ende konnten mich leider weniger begeistern. Die Reihe hatte definitiv schon bessere Momente.
Katrine Engberg, Wintersonne. Diogenes 2020.
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