Sunday, November 03, 2024

Linda Castillo - Blutige Stille

Auch im zweiten Fall wird Polizeichefin Kate Burkholder von ihrer Amish-Vergangenheit eingeholt: In einem Farmhaus Painters Mill findet man alle sieben Mitglieder der amishen Familie Plank tot auf. Die beiden Mädchen wurden gefoltert und misshandelt. Zunächst denkt man noch darüber nach, ob der Vater alle und dann sich selbst getötet hat, doch bald ist klar, dass der Täter noch frei herumläuft. Systematisch verfolgt Kate alle Spuren und zögert auch nicht, John Tomasetti hinzuziehen. Der dürfte aber theoretisch gar nicht ermitteln, denn er ist aufgrund seines labilen psychischen Zustands suspendiert - tut es aber trotzdem. 
Kate findet heraus, dass Mary, die älteste Tochter der Planks, nicht gemäß der amishen Gesetze gelebt hat und offensichtlich an einen Mann geraten ist, der sie ausgenutzt und missbraucht hat. Aber wer ist er?

In Blutige Stille setzt Linda Castillo die in Die Zahlen der Toten angelegten Strukturen und Charaktere systematisch fort. Kate und John, beide schwer durch ihre Vergangenheit beeinträchtigt, finden auf der Beziehungsebene nur schwer zueinander, während die Zusammenarbeit an dem Fall gut funktioniert. Der Fall ist wieder sehr persönlich und der Kulturclash zwischen den "Englischen" und den Amishen wird erneut beleuchtet. Der Showdown verläuft natürlich dramatisch, hier wirkt das ganze etwas dilettantisch, aber darüber kann man hinwegsehen. Mir hat auch dieser zweite Band Spaß und Spannung bereitet. 

Linda Castillo, Blutige Stille. Argon 2012.


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