Die Perspektive des Gärtners von Håkan Nesser handelt von einem schwedischen Autor namens Erik, dessen vierjährige Tochter entführt wurde. Seine Frau Winnie, eine Malerin, ist daran fast zerbrochen, so dass die beiden mit einen Umzug nach New York einen Neuanfang versuchen. Erik zieht sich regelmäßig in die öffentliche Bibliothek zurück, um zu schreiben, aber auch um seiner Frau Freiräume zu schaffen. Ihr Verhältnis ist schwierig, die Kommunikation nahezu abgebrochen durch die Ungewissheit über den Verbleib der Tochter und den Selbstmordversuch Winnies. Er reflektiert schreibend über ihre gemeinsame Geschichte und im Verlauf sammeln sich immer mehr Merkwürdigkeiten und Risse darin, parallel dazu beginnt auch Winnie, sich immer merkwürdiger zu verhalten. Was ist wirklich mit ihrer Tochter passiert?
Nesser steigert die zunächst langsam beginnende Geschichte auf die ihm typische Art und Weise bis zum Showdown. Die Perspektive des Gärtners ist sicher nicht sein bester Roman, es ist auch kein Krimi im eigentlichen Sinne, ist aber dennoch eine spannende Erzählung - natürlich auch durch Dietmar Bärs Stimme, die dem Erzähler Erik Authentizität und Leben gibt, dem man mit Spannung durch das Labyrinth der Erinnerungen und Beobachtungen folgt.
Håkan Nesser, Die Perspektive des Gärtners. Brigitte Starke Stimmen 2011.
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