
Selbst nach dem Lesen meiner eigenen Rezensionen erinnere ich mich nicht mehr besonders gut an die beiden anderen Romane, auch wenn es sich um die gleichen Personen handelt. Ich glaube, dass mit Zafóns Schreibstil durchaus gefällt, selbst in der Übersetzung wirkt er sprachlich noch sehr ausgefeilt und wohlgesetzt. Die Geschichten selbst scheinen mich aber seltsam unberührt zu lassen, wirken auf mich immer ein klein wenig zu dramatisch, gewollt mysteriös oder sie laufen ins Leere und werden dadurch in letzter Konsequenz bedeutungslos. Die dramatische, psychisch zerstörerische Flucht Fermíns beispielsweise bringe ich mit dem handelnden Charakter im Jahr 1957 nicht zusammen, sie scheinen nicht dieselbe Person zu sein, und seine Erfahrungen beeinflussen ihn scheinbar kaum. Und der eifersüchtige und irgendwie auch eitle Protagonist Daniel weckte in mir auch wenig Sympathie.
So festigt sich die Erkenntnis, dass Zafón kein Autor für mich ist.
Carlos Ruiz Zafón, Der Gefangene des Himmels. Argon 2012.
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