Vorweg, das Cover der deutschen Ausgabe ist schlecht gewählt. Zwar verdeutlich es die unheimliche Atmosphäre, aber das Todesschiff aus dem sechsten Roman um Anwältin Þóra Guðmundsdóttir ist eine Luxusjacht mit mehreren Decks. Diese treibt führerlos in den Hafen von Reykjavík, die sieben Menschen, die darauf sein sollen sind verschwunden, darunter eine Familie mit Kindern, nur die jüngste Tochter ist in Island bei den Großeltern geblieben. Diese werden zu Þóras Klienten, denn damit sie finanziell für die Kleine sorgen können, müssen sie die Verschwundenen für tot erklären lassen. Þóra versucht mehr über die Mannschaft und die Verschwundenen herauszufinden, um zu klären, ob ein Unglück, Mord oder Betrug vorliegt.
Parallel dazu werden rückblickend die Geschehnisse auf der Jacht erzählt. Wie in ihren Romanen üblich, gibt Yrsa dem Ganzen einen gruseligen und mystischen Anstrich, ein Fluch liegt über der Jacht.
Die Spannung wird dadurch gehalten, dass sich die Ermittlungen und die Erzählung der tatsächlichen Ereignisse gegenseitig ergänzen. Dennoch hat man manchmal das Gefühl Þóra nicht zu brauchen, da die Dinge sowieso erzählt werden, ein Aspekt des Erzählstils, der mit weniger gefallen hat. Auch wirkt die Anzahl und die Brutalität der Morde und Unglücksfälle etwas extrem, die Motive dafür schwach. Insgesamt war das Todesschiff aber eine interessant konstruierte Story. Yrsa Sigurðardóttir bleibt ihrem Stil treu.
Yrsa Sigurðardóttir, Todesschiff. Argon 2012.
No comments:
Post a Comment