Jennifer L. Armentrout war auf den Bestsellerlisten u.a. der NY Times mit einigen ihrer Bücher und sie schreibt wie so viele Autoren Serien für junge Erwachsene.
Was ist es bloß mit diesem Genre Young Adult? Ich komme nicht dahinter. Es scheint für die meisten Autoren zwei Optionen zu geben, Dystopie oder paranormale Wesen. Die Tribute von Panem einerseits und Twilight andererseits. Dagegen spricht erst einmal nichts, wenn nicht auch der Plot immer so schrecklich ähnlich wäre. Ich bin ja aber auch nicht die Zielgruppe, das darf ich nicht vergessen...
Obsidian, untertitelt mit Schattendunkel, ist der erste Band der Lux-Reihe. Lux ist der Name einer außerirdischen Rasse, die verborgen unter den Menschen lebt, menschlich aussieht, aber zahlreiche besondere Fähigkeit verbunden mit Licht/Lux hat. Natürlich gibt es auch die bösen Gegenspieler der Dunkelheit, eine weitere außerirdische Rasse, die hinter etwas her sind, was die Lux haben, was aber wohl erst in den folgenden Bänden thematisiert werden wird. Hier muss sich der Leser mit Andeutungen zufrieden geben (Gruß von MacGuffin). Im Grunde ist aber der ganze Alienkram nebensächlich, denn eigentlich geht es um die Liebesgeschichte von Daemon und Katy. Letztere zieht neu in die Kleinstadt, klingelt bei den Nachbarn und steht plötzlich vor diesem atemberaubend gutaussehendem Kerl. Der ist abwechselnd entweder total gemein zu ihr oder beschützt sie in diversen bedrohlichen Situationen, in die sie allerdings nicht geraten wäre, wenn sie sich nicht mit ihm befasst hätte. Das tut sie nur, um Daemons Schwester Dee eine gute Freundin zu sein. Vielleicht lagt es an der gekürzten Audiobook-Fassung, aber mir erschienen Katys Wechsel von atemlosen und verzücktem Anhimmeln zu dem offensichtlich zur Schau getragenen Abscheu vor seiner dreisten, besitzergreifenden Art immer etwas zu gewollt. Immerhin hat sie als Protagonistin einen eigenen Willen und wagt es, auch nein zu sagen und verfällt dem Typen nicht völlig ahnungslos. Aber sie handelt leider dennoch nicht konsequent - aber sonst wären die Liebesszenen natürlich auch weggefallen. Die übrigen Charaktere blieben für mich seltsam farb- und formlos, aber sie spielen auch keine so große Rolle. Dee hätte als zweiter weiblicher (Alien-) Charakter wirklich etwas reißen können, bleibt aber unbedeutend passiv und ist trotz all ihrer Bemühungen im Grunde keine gute Freundin für Katy.
Prinzipiell hat mich die Geschichte bei der Stange halten können, auch wenn ich neben der Hassliebe von Daemon und Kate immer noch auf den plausiblen Alienplot gewartet habe, der dann nicht kam. Die Rasse der Lux fand ich interessant, wenngleich sie (Achtung Wortspiel!) scheinbar nicht die hellsten sind, wenn sie sich eine Kleinstadt als Zufluchtsort wählen, in der sie sich auch noch nicht einfügen, sondern sich absondern und dadurch auffallen wie bunte Hunde oder ...Leuchtraketen. Eventuell gebe ich Armentrout dennoch eine Chance, im zweiten Band dann eine bessere Geschichte zu erzählen.
Jennifer L. Armentrout, Obsidian. Schattendunkel. Silberfisch 2014.
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