Biosphere 2, gebaut in der Wüste Arizonas, war in den 90er Jahren Schauplatz eines zweijährigen Experiments, ob es möglich ist, ein geschlossenes Ökosystem zu erschaffen und am Leben zu erhalten, in dem Menschen leben können. Eingeschlossen waren dort vier Frauen und vier Männer, die sowohl wissenschaftliche Forschungen betrieben als auch für ihre eigene Versorgung arbeiten mussten.
T.C. Boyle greift in Die Terranauten diese Fakten auf und lässt drei Protagonisten ihre Sicht auf die Ereignisse dieser zwei Jahre schildern: Zwei davon - Dawn Chapman und Ramsay Roothoorp - sind Terranauten, also Teilnehmer der Projekts, Linda Ryu ist nicht ausgewählt worden für die Crew und arbeitet "draußen" für das Projekt.
Die augenscheinliche Faszination der Thematik ist das Leben und Überleben in diesem geschlossenen System - man fragt sich, an welchen Stellen es schwierig oder lebensbedrohlich werden wird, vielleicht auch, wie das zwischenmenschliche Miteinander in einer solch kleinen Gruppe funktionieren wird. Einige dieser Erwartungen erfüllt Boyle auch und berichtet von ständigem Hunger, zu wenig Sauerstoff und ähnlichem. Doch der Hauptfokus aller drei Erzähler ist geprägt von Eifersucht und Missgunst. Alle handeln höchst egoistisch und haben eine hochgradig egozentrische Weltsicht - alle drei sind äußerst unsympathisch und zeigen kaum positive menschliche Eigenschaften. Das Engagement für das Projekt wird nur vordergründig benutzt, während jede/r innerlich um den eigenen Vorteil (Geld und Ruhm) bedacht ist. Besonders Dawn, die im Verlauf der zwei Jahre ein Kind zur Welt bringt, bedenkt bei ihrem Handeln kaum das Wohl ihres Kindes, sondern gibt ihren eigenen Wünschen rücksichtslos nach und setzt sie durch. Der Vater des Kindes, Ramsay, denkt nur an Sex und vergisst Frau und Kind, seine Liebe ist nur Lippenbekenntnis wie auch seine zur Schau getragene Ergebenheit für das Projekt. Die draußen gebliebene Linda trieft vor Bitterkeit und Missgunst, weiß im Grunde, dass sie ausgebootet und auf verlorenem Posten ist, kann aber ihrem Leben dennoch keine andere, positive Richtung geben.
T.C. Boyle greift in Die Terranauten diese Fakten auf und lässt drei Protagonisten ihre Sicht auf die Ereignisse dieser zwei Jahre schildern: Zwei davon - Dawn Chapman und Ramsay Roothoorp - sind Terranauten, also Teilnehmer der Projekts, Linda Ryu ist nicht ausgewählt worden für die Crew und arbeitet "draußen" für das Projekt.
Die augenscheinliche Faszination der Thematik ist das Leben und Überleben in diesem geschlossenen System - man fragt sich, an welchen Stellen es schwierig oder lebensbedrohlich werden wird, vielleicht auch, wie das zwischenmenschliche Miteinander in einer solch kleinen Gruppe funktionieren wird. Einige dieser Erwartungen erfüllt Boyle auch und berichtet von ständigem Hunger, zu wenig Sauerstoff und ähnlichem. Doch der Hauptfokus aller drei Erzähler ist geprägt von Eifersucht und Missgunst. Alle handeln höchst egoistisch und haben eine hochgradig egozentrische Weltsicht - alle drei sind äußerst unsympathisch und zeigen kaum positive menschliche Eigenschaften. Das Engagement für das Projekt wird nur vordergründig benutzt, während jede/r innerlich um den eigenen Vorteil (Geld und Ruhm) bedacht ist. Besonders Dawn, die im Verlauf der zwei Jahre ein Kind zur Welt bringt, bedenkt bei ihrem Handeln kaum das Wohl ihres Kindes, sondern gibt ihren eigenen Wünschen rücksichtslos nach und setzt sie durch. Der Vater des Kindes, Ramsay, denkt nur an Sex und vergisst Frau und Kind, seine Liebe ist nur Lippenbekenntnis wie auch seine zur Schau getragene Ergebenheit für das Projekt. Die draußen gebliebene Linda trieft vor Bitterkeit und Missgunst, weiß im Grunde, dass sie ausgebootet und auf verlorenem Posten ist, kann aber ihrem Leben dennoch keine andere, positive Richtung geben.
Es ist eine armselige Ansammlung von Protagonisten und das im Grunde interessante Setting der Biosphere 2 verliert sich inmitten dieses gehässigen und unschönen Gerangels. Ein bisschen mehr Wissenschaft - wie Boyle dies auch in anderen Romanen umsetzt - hätte den Terranauten gut getan, so war es fast eine Qual, bis das Gewinsel, Gequengel und die egoistischen Äußerungen schließlich ein Ende hatten.
T.C. Boyle, Die Terranauten. Hörverlag 2017.
Interessant war es, ein wenig mehr über das reale Projekt zu erfahren, hier der TED Talk einer der ursprünglichen Bewohner von Biosphere 2, Jane Poynter:
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