Zunächst vorweg: Wegen einer Reise nach Tansania, die in der Nähe des Kilimandscharo startete, fand ich eine Lektüre von Hemingways Geschichte eine gute Idee. Außerdem wollte ich versuchen, diesem Autor, unbestritten einer der großen amerikanischen Erzähler, eine neue Chance einzuräumen, ihn zu mögen.
In der vom Rowohlt Verlag veröffentlichten Sammlung von Kurzgeschichten bilden zwei afrikanische Erzählungen den Rahmen: Einerseits die Titel-Story "Schnee auf dem Kilimandscharo" und andererseits "Das kurze glückliche Leben des Francis Macomber". Atmosphäre, Tierwelt und Landschaften erschlossen sich mir beim Lesen lebhaft, die Hemingway in seinem knappen Stil dennoch nachhaltig beschreibt. Auch habe ich Hochachtung vor der Konstruktion dieser und auch der anderen Geschichten. Dies sind Kurzgeschichten, die dem Genre in großem Maßstab entsprechen. Verschiedene Lesarten, ausgeprägte Symbolik, das alles ist beeindruckend.
Aber.
Hemingways Themen sind einfach nicht die meinen. Vielleicht bin ich zu weit entfernt, geschichtlich, zeitlich, gesellschaftlich, vielleicht liegt es daran, dass ich eine Frau bin. Ich mag nicht, wovon er erzählt, ich würde sogar soweit gehen zu sagen, ich mag Hemingway nicht, vielleicht mit Ausnahme der Novelle Der alte Mann und das Meer. Vielleicht ist das auch nicht wirklich ein Problem. Mehr Kurzgeschichten von ihm brauche ich erst einmal nicht.
Ernest Hemingway, Schnee auf dem Kilimandscharo. Rowohlt, Reinbek 2015.
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