Mit Der Astronaut kehrt Weir wieder zurück zu seiner ersten Idee, einsamer Wolf im Weltall, der durch Geschick und wissenschaftlicher Cleverness (eines Highschool-Lehrers...) überleben und die Welt retten muss. Neu ist die Freundschaft mit einem ungewöhnlich freundlichen Alien, für den der Autor gleich eine recht umfangreiche Faktenbasis über Physiognomie, Verhalten und Sprache erfindet. Letzteres fand ich zunächst amüsant, aber im Grunde ist der Sprachlernprozess völlig unglaubhaft. Wäre der Held namens Ryland Grace aber nicht auf diesen außerirdischen Freund gestoßen, hätte ich das Hörbuch mit seinen über 15 Stunden wohl nicht zuendegehört. Dieser brachte eine zwischen-"menschliche" Komponente hinzu, die mich etwas bei der Stange hielt, während die wie bei Der Marsianer immer wieder auftretenden technischen Schwierigkeiten und deren komplexe Beschreibung und Lösung mich ungeduldig werden ließen. Ansonsten muss man leider sagen, dass es insgesamt vor Stereotypen nur so wimmelt, die allesamt so schablonenhaft sind (vor allem in der parallel erzählten Vorgeschichte auf der Erde), dass man sich fast fremdschämen muss. Ich bin nicht Technikfreak genug, um beurteilen zu können, ob wenigstens das technische, wissenschaftliche Gewusel halbwegs Sinn ergibt und vielleicht nerdigere Leser:innen als mich in den Bann zieht, aber ich glaube, ich habe jetzt genug von Andy Weir.
Andy Weir, Der Astronaut. Random House Audio 2021.
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