Sunday, February 09, 2025

Simon Beckett - Die Verlorenen

Simon Becketts Thriller-Reihe um den Forensiker David Hunter begeisterte mich. Eine neue Reihe von Beckett? Sicher, her damit. 
Becketts neuer Protagonist heißt Jonah Colley und ist Londoner Polizist. Nach einem dramatischen Start in einer verlassenen Lagerhalle, bei dem Jonah nur knapp dem Tod entrinnt und sein Knie schwer verletzt wird, erfahren wir, dass er noch sehr unter dem Verschwinden seines kleinen Sohnes leidet und dass seine Beziehung zu seiner Frau und seinem besten Freund daran zerbrochen sind. Um eben diesem besten Freund, zu dem er jahrelang keinen Kontakt mehr hatte, zu helfen, war er zu dieser Lagerhalle gefahren. Die Geschichte ist derart verworren, dass auch der ermittelnde Beamte Jonah nicht glauben mag und ihn statt dessen verdächtigt, an den Morden beteiligt zu sein. Jonah sieht den Ausweg in eigenen Ermittlungen. Leider stellt er sich dabei nicht sonderlich geschickt, macht Fehler, die er als ausgebildeter Polizist nicht machen sollte, lässt sich leicht manipulieren (von einer dahergelaufenen Journalistin gleich mehrfach und vom Täter ebenso) und es ist reine Glücksache, dass er das alles überlebt. Die Triebfeder des ganzen ist die von Schuldgefühlen befeuerte Ungewissheit über das Schicksal seines Sohnes. Die (Teil-) Auflösung des Falls ist schlichtweg unbefriedigend und der Plot hat für meinen Geschmack zu große Lücken, kein Wunder, dass der Protagonist ständig stolpert.
Immerhin wurde das Audiobook von Die Verlorenen von Johannes Steck gewohnt gut gelesen und machte das ganze erträglich.
Schade, ich hatte auf eine neue spannende Reihe des erfolgreichen Autors gehofft. Nun, vielleicht ist der neue Hunter-Fall, der Ende 2025 erscheinen soll, dann wieder besser. 

Simon Beckett, Die Verlorenen. Argon 2021.

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