Was folgt ist ein recht krudes Durcheinander von Ermittlungsansätzen, bei der suspekte DDR-Machenschaften, Genkrankheiten und ein alter Mordfall einander bedingen. Leona merkt, dass sie eigentlich ihre Erkenntnisse der Polizei oder der Witwe offenlegen sollte, aber sie entscheidet sich stets dagegen. Auch als sie sich dem Kern des Motivs nähert, ignoriert sie die mögliche Gefahr, die von einem in die Ecke gedrängten Täter ausgehen könnte. Ab hier "Achtung Spoiler": Es folgt ein seltsam unspektakulärer Showdown, bei dem Leona die wesentlichen Momente amnesieartig vergisst und Berit per Zufall weiß, wohin der Täter Leona verschleppt haben könnte. Nachdem der Täter nun bekannt ist, wird irrigerweise darauf bestanden, dass man nur nach seiner Leiche sucht, was der Cliffhanger dann widerlegt.
Leider passte in diesem Krimi fast nichts zusammen: Der Plot war holprig, die Protagonistin und auch der polizeiliche Ermittler handeln so oft so ungeschickt, dass man sich fremdschämen muss, und die Auflösung war zwar vielleicht schlüssig, aber so sehr auf Fortsetzung bedacht, dass es auch wieder peinlich war. Auch sprachlich konnte ich dem Ganzen nichts abgewinnen, weil man teilweise die nächsten Sätze inklusive Formulierung erraten konnte, eher einfach also. Der Lokalkolorit von Rügen, weswegen ich Inselfeuer überhaupt ausgewählt hatte, kommt recht detailliert daher, konnte aber die ganzen negativen Aspekte leider nicht augleichen.
Maren Schwarz, Inselfeuer. Saga 2022.
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